Preisträger 2012
Prof. Dr. med. Stefan Pfister
Deutsches Krebsforschungszentrum in Heidelberg (DKFZ)
Abteilung für Pädiatrische Neuroonkologie
Titel: Das diffus intrinsiche Ponsgliom im Kindesalter
Preisgeld: 50.000 €
Stefan Pfister, geboren 1974 in Tübingen, ging nach seinem Medizinstudium in Tübingen für ein Jahr als Postdoktorand an die Havard Medical School. Die anschließende Ausbildung zum Facharzt für Kinderheilkunde erfolgte an den Universitätskliniken in Mannheim und Heidelberg, unterbrochen durch eine zweijährige Forschungsphase, diesmal am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg (DKFZ). Hirntumoren haben bei Kindern die wesentlich häufigeren Blutkrebserkrankungen von der Spitze der krebsbedingten Sterblichkeit verdrängt. Da kindliche Hirntumoren in sehr unterschiedlicher Ausprägung auftreten, können nur maßgeschneiderte Therapiemaßnahmen, die gezielt gegen tumortypische Zellveränderungen gerichtet sind, die Behandlung einer solchen Erkrankung entscheidend verbessern.
Das ausgezeichnete Projekt hat die Etablierung eines Mausmodels für das diffus intrinsiche Ponsgliom zum Ziel. Diese Tumorart im Gehirn von Kindern ist sehr aggressiv, nicht operabel und führt innerhalb von nur einem Jahr zum Tod. Inzwischen konnten Proteinmutationen, die die Tumorgenese fördern, identifiziert werden. Sowohl an künstlich mutierten Zellpräparaten, als auch an mutierten Zellen im Tiermodel, sollen vielversprechende Substanzen auf die anti-tumorale Wirkung hin untersucht werden.
Dr. med. David Capper
Universität Heidelberg
Institut für Pathologie, Abt. f. Neuropathologie
Titel: Entwicklung neuer Marker für sekretorische Meningiome
Preisgeld: 10.000 €
David Capper, geboren 1969 in Stuttgart, studierte Medizin in Tübingen. Nach einem anschließenden Forschungsaufenthalt in Zürich wechselte er danach an das Institut für Pathologie in Heidelberg. Dr. Capper beschäftigt sich mit Mutationen des Erbgutes, die in Tumoren der Hirnhäute zu finden sind. Ein Subtyp der Tumore der Hirnhäute, die sogenannten sekretorischen Meningiome, zeichnen sich durch einen bestimmten Aminosäureaustausch aus und lassen sich dadurch gegen andere Tumortypen klar abgrenzen. Durch die bisherigen Arbeiten des Preisträgers konnte gezeigt werden, dass tumorrelevante Mutationen prinzipiell nicht nur durch eine DNA-Analyse, sondern auch durch spezifische Antikörper, die nur an das mutierte/veränderte Tumorprotein binden, nachgewiesen werden können. In dem ausgezeichneten Projekt soll ein gegen die spezielle Muation des sekretorischen Menigioms gerichteter Antikörper hergestellt werden. Dieser soll dann für die mögliche Einsetzbarkeit in der Hirntumordiagnostik untersucht werden bzw. für die Erforschung der Funktion dieser Mutation genutzt werden.