Der Vorsitzende der Dres. Carl Maximilian und Carl Manfred Bayer-Stiftung, Prof. Dr. Claus Claussen, hat am 01. Oktober 2015 den Württembergischen Krebspreis übergeben. In diesem Jahr wurde der Projektpreis geteilt und geht mit einem Preisgeld von je 20.000 Euro an die Tübinger Onkologin Prof. Dr. med. Julia Skokowa für ihre Arbeit auf dem Gebiet zu „Mechanismen der malignen Entartung der Stammzelle“ und an den Ulmer Onkologen Dr. med. Jan Krönke für sein Projekt zur „Identifikation von Lenalidomid Resistenz- Mechanismen in Myelodysplastischen Syndromen“. Dr. med. Juliane Stickel aus der Medizinischen Universitätsklinik Tübingen wird mit dem Nachwuchspreis in Höhe von 10.000 Euro für ihr Projekt zur „Entwicklung einer peptid-basierten Immuntherapie für Leukämiepatienten“ ausgezeichnet. Der Preis gehört zu den am höchsten dotierten innerhalb der deutschen Krebsforschung.
Julia Skokowa, geboren 1975, absolvierte ein Medizinstudium an den Universitäten Vladikavkas und Moskau. In der Medizinischen Hochschule Hannover arbeitete sie 15 Jahre überwiegend experimentell auf dem Gebiet der Leukämieforschung. Seit 2014 ist Frau Skokowa in Tübingen, hier hat sie eine W3-Professur für „Translationale Onkologie“ an der Medizinischen Klinik II für Onkologie, Hämatologie, Rheumatologie und Immunologie (Ärztlicher Direktor: Prof. Kanz). Frau Skokowa wurde für ihre Arbeiten auf dem Gebiet der Leukämieforschung schon vielfach ausgezeichnet.
Die molekularen Mechanismen der Entstehung einer Leukämie sind nicht vollständig aufgeklärt. In der Arbeitsgruppe um Dr. Skokowa wurden auf diesem Gebiet viele neue Erkenntnisse gewonnen, die in dem hier unterstützten Projekt bestätigt und weiter untersucht werden sollen. Am Ende steht vielleicht eine ganz neue Sichtweise auf die Entwicklung von Leukämie und hilft bei der Etablierung von neuen Therapiemethoden.
Juliane Stickel, geboren 1985, absolvierte ihr Medizinstudium an der Universität Tübingen. Seit 2011 ist sie Assistenzärztin an der Medizinischen Klinik II für Onkologie, Hämatologie, Rheumatologie und Immunologie (Ärztlicher Direktor: Prof. Kanz).
Trotz zahlreicher Fortschritte bei der Behandlung von Leukämien kommt es beim Großteil der Patienten im Verlauf der Erkrankung zu Rückfällen. Eine entscheidende Herausforderung ist auf dem Weg der Heilung daher die Stabilisierung der Tumorreduktion. Einen vielversprechenden und nebenwirkungsarmen Therapieansatz hierfür stellt die peptidbasierte Immuntherapie dar. Sie zielt darauf ab, mittels therapeutischer Impfung, im Patienten eine spezifisch gegen Krebszellen gerichtete Immunantwort zu induzieren. Basis hierfür sind Peptide, die auf den Leukämiezellen der Patienten präsentiert werden. Durch die Förderung von Frau Stickels Arbeit soll nun die klinische Relevanz dieser Entdeckung vorangeführt werden.
Die Stiftung des Württembergischen Krebspreises trägt den Namen des an Krebs verstorbenen Stifters Dr. Carl Manfred Bayer und seines Vaters Dr. Carl Maximilian Bayer. Beide waren nacheinander mehr als sechzig Jahre in der Nähe von Ravensburg als niedergelassene Landärzte tätig. Sie zeichneten sich durch fachliche Kompetenz und hohe Sensibilität für die Probleme ihrer Patienten und deren Angehörigen aus. Dr. Carl Manfred Bayer studierte Medizin an der Universität Tübingen. Die Preise wurden ausgeschrieben für Wissenschaftler unter 40 Jahren, die auf dem Gebiet der Krebsforschung tätig sein und ihre Forschung in Württemberg durchführen oder gebürtige Württemberger sein sollen.
Kontakt:
Prof. Dr. Claus D. Claussen
Vorsitzender der Dres. Carl Maximilian und Carl Manfred Bayer – Stiftung
Zentrum für Medizinische Forschung
Waldhörnlestr. 22
72072 Tübingen
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