Die Dres. Carl Maximilian und Carl Manfred Bayer-Stiftung zeichnet am 21. Juli 2022 im Konferenzzentrum des Universitätsklinikums Tübingen die diesjährigen Preisträger aus. Die Preise übergibt der Stiftungsvorsitzende Prof. Dr. Claus Claussen im Rahmen einer Feierstunde.
Der Württembergische Krebspreis 2022 für das beste Projekt geht mit 30.000 Euro an Dr. med. Judith Feucht (Universitätsklinikum Tübingen, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Allgemeine Pädiatrie, Hämatologie und Onkologie) für ihr Projekt „Fine-tuning CAR T and CAR NK cells for enhanced therapeutic potency in hematological and solid malignancies“.
Der Nachwuchspreis 2022 ist mit 15.000 Euro dotiert und wird an Dr. Philip Baum (Universitätsklinikum Heidelberg, Thoraxklinik, Thoraxchirurgie) für sein Projekt „Verbesserung der Qualität und Bereitstellung der Gesundheitsversorgung in der onkologischen Chirurgie in Deutschland“ verliehen.
Judith Feucht, geboren am 21. August 1984 in Münsingen, absolvierte ihr Medizinstudium an der Universität Tübingen, mit akademischen Arbeitsaufenthalten unter anderem in Australien und Gabun. 2011 promovierte sie in Tübingen bei Prof. Dr. Rupert Handgretinger an der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, wo sie anschließend ihre Weiterbildung im Fachgebiet Kinderheilkunde machte. Als Postdoktorandin ging sie von 2015 bis 2020 in das Labor von Prof. Michel Sadelain ans Center for Cell Engineering des Sloan Kettering Institute in New York, USA. Seit September 2020 leitet sie die Arbeitsgruppe „Zelltherapien“ im Rahmen des Exzellenzclusters iFIT (Image-guided and Functionally Instructed Tumor Therapies) an der Universität Tübingen – dem einzigen onkologischen Exzellenzcluster Deutschlands. Zudem ist Feucht als Ärztin an der Tübinger Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin tätig. Über ihren Forschungsantrag: Immunzellen können genetisch verändert und mit einem künstlichen Rezeptor ausgestattet werden, so dass sie Krebszellen erkennen und vernichten können. Diese sog. Chimäre Antigenrezeptor (= CAR)-Therapie hat bislang beeindruckende Erfolge bei bestimmten Formen von Leukämien gezeigt. Das Forschungsprojekt zielt darauf ab, durch innovative Strategien die CAR-Therapie weiter zu verbessern, damit Rezidive verhindert werden und diese Behandlung auch bei soliden Tumoren erfolgreich Anwendung findet.
Philip Baum, geboren in Stuttgart, absolvierte sein Medizinstudium an der Universität Greifswald und war 2013/2014 für einen einjährigen Forschungsaufenthalt an der Universität Freiburg. Nach seiner Promotion an der Universität Greifswald 2017 verbrachte er zwei Jahre als Assistenzarzt an der Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- Transplantations-, Gefäß- und Kinderchirurgie des Universitätsklinikums Würzburg. 2019 wechselte er als Assistenzarzt an die Thoraxklinik des Universitätsklinikums Heidelberg, wo er aktuell weiterhin tätig ist. Für seine wissenschaftlichen Arbeiten wurde er bisher durch die DFG, Deutsche Gesellschaft für Chirurgie, Vereinigung Mittelrheinischer Chirurgen sowie ein Stipendium der Universität Freiburg gefördert. Über seinen Forschungsantrag: Baum beschäftigt sich mit seinem Team mit der Qualitätsverbesserung in der onkologischen Chirurgie. Die Gruppe hat eine Methode untersucht, mit welcher die Sicherheit von Operationen auf nationaler Ebene gesteigert und gleichzeitig die Krankenhaus-Erreichbarkeit verbessert wird. Mit dem Preisgeld soll erforscht werden, wie die Qualitätssteuerung auf nationaler Ebenen positiv beeinflusst werden kann.
Über den Württembergischen Krebspreis
Seit 2009 lobt die Dres. Carl Maximilian und Carl Manfred Bayer – Stiftung (kurz Dres. Bayer-Stiftung) jährlich den Württembergischen Krebspreis aus. Damit sollen junge, begabte Mediziner/innen gefördert werden, die auf dem Gebiet der Krebsforschung tätig sind. Die Preise werden für Wissenschaftler/innen unter 40 Jahren ausgeschrieben, die ihre Forschung in Württemberg durchführen oder die gebürtige Württemberger sind. Die Preise für 2022 sind mit insg. 50.000 Euro dotiert.
Über die Dres. Carl Maximilian und Carl Manfred Bayer – Stiftung
Die Stiftung des Württembergischen Krebspreises trägt den Namen des an Krebs verstorbenen Stifters Dr. Carl Manfred Bayer und seines Vaters Dr. Carl Maximilian Bayer. Beide waren mehr als sechzig Jahre in der Nähe von Ravensburg als niedergelassene Landärzte tätig. Dr. Carl Manfred Bayer studierte Medizin an der Universität Tübingen. Vorsitzender der Stiftung ist Prof. Dr. Claus D. Claussen, ehem. Direktor der Radiologischen Universitätsklinik Tübingen.
Kontakt:
Prof. Dr. Claus D. Claussen
Zentrum für Medizinische Forschung
72072 Tübingen
kontakt@dres-bayer-stiftung.de
Redaktion:
Dr. Heike Lehmannn